Richtig Feedback geben und nehmen zu können ist eine große Kunst. Denn Feedback erfordert nicht nur eine gute Kommunikation. Man muss zusätzlich auch die unangenehmen Gefühle aushalten können, die mit solchen Situationen oft verbunden sind – und zwar ohne diesen Gefühlen die Kontrolle über das eigene Handeln zu überlassen.
Feedback geben und nehmen: Warum überhaupt Feedback?
In der Regel glaube ich zu wissen, was mein Gegenüber denkt, fühlt und will. Dabei sind Menschen sehr unterschiedlich – und ich kann niemandem in den Kopf gucken. In Begegnungen gibt es also immer ein gewisses Informationsdefizit.
Feedback ist der Versuch, ein natürliches Informationsdefizit auszugleichen.
Insbesondere soll durch Feedback zutage treten, wie andere mich wahrnehmen, wie ich auf sie wirke, und was mein Verhalten mit ihnen macht. Wir alle haben „blinde Flecken“ – und Feedback kann uns einige davon bewusst machen. Das kann ich dann für meine eigene Persönlichkeitsentwicklung nutzen.
Gründe für Feedback
Feedback kann Probleme klären, Beziehungen verbessern und persönliche Entwicklung anregen.
Wertschätzendes Feedback geben: Das 3W-Modell
Für meine eigene Arbeit als Coach und Trainer habe ich ein Modell entwickelt, mit dem man richtig Feedback geben kann. Es orientiert sich an drei Schritten.
Schritt 1: Wahrnehmung
Schritt 2: Wirkung
Schritt 3: Wunsch
Feedback geben: Beispiel
Wahrnehmung
Wirkung
Wunsch
Feedback nehmen
Beim Annehmen von Feedback gibt es drei Phasen, die man unterscheiden sollte: Man kann sich bei geplanten Feedback-Situationen gut vorbereiten (vorher), man muss bei der Durchführung des Feedbacks souverän bleiben (währenddessen), und man muss anschließend die richtigen Schlüsse aus allem ziehen (nachher).
Phase 1: Vorbereitung
(1) Überzeugungen trainieren
(2) Von anderen einfordern
Phase 2: Durchführung
(1) Inhalt & Intention verstehen
(2) Souverän annehmen
Phase 3: Nachbereitung
(1) Selbstkritisch bleiben
(2) Praktische Konsequenzen ziehen
Rückmeldungen geben: Was zählt, ist die innere Haltung
Was eine Person in mir auslöst und was ihr Verhalten in mir bewirkt, hat nicht nur mit der Person selbst, sondern natürlich auch mit meinen eigenen Vorerfahrungen und Überzeugungen zu tun. Daher ist eine innere Grundhaltung wichtig, dass Feedback immer subjektiv ist – sowohl das Feedback, das ich selbst bekomme, als auch jenes, das ich anderen gebe.
Feedback ist subjektiv, weil die Wirkung einer anderen Person auf mich immer auch von mir selbst abhängt.
Mein „Eindruck“ ist nicht richtig oder falsch, sondern subjektiv. Das gilt auch für den Eindruck, den andere Menschen von mir bekommen. Wer „Recht hat“, ist eine unentscheidbare und auch unnütze Frage. Einen „richtigen“ oder „falschen“ Eindruck gibt es strenggenommen nicht.
Die Grundhaltung beim Feedback ist daher auch nicht „ich bin richtig, du bist falsch“, sondern „wir beide können lernen, besser miteinander klarzukommen“.
Lust auf Coaching?
Im Coaching lernst du, deine kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern – für gelingende Gespräche und mehr Selbstsicherheit im Alltag. Wir können ein kostenloses Kennenlernen vereinbaren und über dein Anliegen sprechen.
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