Die Midlife Crisis ist eine Sinnkrise, die das große Ganze infrage stellt. Diese Lebenskrise tritt etwa in der eigenen Lebensmitte auf, also meistens zwischen 35 und 50 Jahren. Das ist kein Zufall, denn in der Midlife Crisis wird eine erste Zwischenbilanz des Lebens gezogen. Es ist nun Halbzeit – und viele Menschen nutzen diese Zeit dafür, einen Rückblick in die erste Lebenshälfte mit einem Ausblick in die noch verbleibende Lebenshälfte zu verbinden.

Die erste Lebenshälfte: Eine Enttäuschung

Durch den Rückblick auf das bisher im Leben Erreichte stellt sich bei vielen Menschen eine Unzufriedenheit mit den Ergebnissen ein. Viele kommen zu der bitteren Einsicht, dass das Leben eigentlich eine Enttäuschung ist, dass es nicht halten konnte, was man sich davon versprochen hat.

Das Leben ist eine Anstrengung, die einer besseren Sache würdig wäre. (Karl Kraus)

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Die zweite Lebenshälfte: Eine Illusion

Das wäre noch nicht allzu schlimm, wenn man denn wenigstens sicher wäre, dass alles noch Unerreichte in der zweiten Lebenshälfte nachgeholt werden kann. Aber genau das stellt sich in der Midlife Crisis als Illusion heraus, denn man spürt den eigenen körperlichen Verfall, die Leistungsfähigkeit wird geringer, die Lust und Motivation nimmt ab, die gesundheitlichen Probleme nehmen zu. All das zeichnet ein sehr düsteres Bild des eigenen Lebens: Bisher nur wenig erreicht, bisher immer noch nicht glücklich und zufrieden geworden – und die Wahrscheinlichkeit, dass sich das nochmal ändert, ist doch sehr gering. Wahrscheinlicher ist eher, dass es noch schlechter wird. Das ist eine herbe Enttäuschung.

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Aus und vorbei: Nie wieder jung, nie wieder unbeschwert

Außerdem herrscht das schmerzliche Gefühl der Vergänglichkeit vor. Menschen werden sich in der Midlife Crisis bewusst, dass ihre besten Jahre eigentlich vorbei sind, dass ihr Körper bereits die besten Tage hinter sich hat, dass die unbeschwerten Jugendjahre unwiederbringlich weg sind und dass die familiären und beruflichen Verpflichtungen ein abenteuerliches Leben praktisch unmöglich machen.

Eigentlich hätte man doch so viel nachzuholen. Aber man kann nicht mehr.

Das kommt noch obendrauf: Beziehungsprobleme

Zur Lebensmitte hin gesellt sich all diesen Herausforderungen dann auch noch ein weiteres Problem hinzu: Viele Menschen sind nämlich nicht nur verzweifelt, sondern auch verlassen worden. Im Alter von Mitte 40 hat man die ersten Verlusterfahrungen gemacht. Die einen haben schon das erste Trennungsjahr hinter sich, während andere noch versuchen, ihre Ehe zu retten. Insgesamt hat man nicht nur die rosaroten Zeiten erlebt, sondern man kennt auch all die Schattenseiten der Liebe, und Liebeskummer ist da nur der Anfang.

Die kleine Schwester: Quarterlife Crisis

Heutzutage geraten aber auch immer mehr jüngere Menschen in eine ähnliche Situation: Eine Sinnkrise nach dem Studium z.B. ist der Midlife Crisis sehr ähnlich und wird mitunter auch als „Quarterlife Crisis“ bezeichnet. Das ist dann sozusagen die Midlife Crisis mit 30 (oder eben mit 25 oder 35). Auch wenn diese Krise deutliche Unterschiede zur Midlife Crisis hat und auch andere Fragen im Fokus stehen, so lassen sich doch beide Krisen mit derselben Strategie überwinden.

Wie entkommt man der Midlife Crisis?

Wichtig ist zunächst die Einsicht, dass du jede Krise zu einer guten, produktiven Krise machen kannst. Das Ziel sollte keineswegs sein, überhaupt nicht in die Midlife Crisis zu kommen – sondern sie produktiv zu nutzen, aus ihr zu lernen und das eigene Leben neu zu gestalten. Denn die Midlife Crisis ist vor allem ein Aufruf, das eigene Leben und die eigenen Lebensweisen zu prüfen. Im besten Fall ist es ein wertvoller Hinweis des eigenen Organismus, dass etwas noch nicht ganz richtig ist, dass es noch etwas zu tun gibt – und dass man dafür nicht mehr unbegrenzt viel Zeit hat.

Der Weg aus der Krise: Die Warum-Frage beantworten!

Wenn man lösungsorientiert an die Midlife Crisis herangeht, dann ist die Sache eigentlich recht einfach. Die Midlife Crisis ist ein Ruf nach einem besseren Leben. Es ist der Wunsch, die zweite Lebenshälfte und die verbleibende Zeit sinnvoll zu nutzen. Und in der Krise liegt die Erfahrung, wie es (bisher) nicht gut funktioniert hat. Das kann auch zu einer Fokussierung auf das Wesentliche, auf das wirklich Wichtige im Leben führen.

Deswegen ist die Frage, die dich aus der Midlife Crisis herausführen kann, auch nicht „Wie lange dauert die Midlife Crisis?“ oder „Wann ist die Midlife Crisis vorbei?“. Die einzige Frage, die dir in deiner Situation helfen kann, ist nichts weniger als die Frage nach dem Sinn des Lebens, zumindest nach dem individuellen Sinn deines Lebens: Warum lebst du überhaupt? Was ist deine Mission? Wofür lebst du? Wie möchtest du dein Leben verbringen?

wofür lebst du?

Die Dauer der Midlife Crisis hängt stark davon ab, wie gut es dir gelingt, gute Antworten auf diese Fragen zu finden.

Warum das Warum so wichtig ist

Wer sein „Warum“ kennt, der hat immer einen guten Grund. Einen guten Grund, zu leben; einen guten Grund, sich ins Zeug zu legen; einen guten Grund, durchzuhalten und weiterzumachen. Wer sein Warum kennt, für den hat das Leben einen Sinn. Für das eigene Leben ist dieser jeweils individuelle Sinn unverzichtbar – und zwar gleich aus mehreren Gründen.

Sinn macht gesund

Sinn ist einer der wichtigsten Faktoren zur Erhaltung und Förderung der eigenen Gesundheit. Es gibt eine eigene Wissenschaft, die sich ausschließlich damit beschäftigt, was Menschen gesund macht und langfristig gesund hält – die sogenannte „Salutogenese“, was wörtlich „Entstehung der Gesundheit“ heißt (von lateinisch „salus“ = Gesundheit; und altgriechisch „genesis“ = Entstehung). Der Begründer der Salutogenese, Aaron Antonovsky, hat in seinen Forschungen drei Faktoren identifiziert, die Menschen gesund halten. Einer dieser Faktoren ist Sinn („meaningfulness“): Wenn ein Mensch sein Leben und Handeln als sinnvoll erlebt, dann ist er gesünder und erholt sich besser von Krankheiten. Eigentlich ganz cool, oder?

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Sinn macht resilient

Sinn ist darüber hinaus der wohl wichtigste Resilienz-Faktor. Was ist Resilienz? Vereinfacht gesagt ist Resilienz die Fähigkeit, harte Zeiten durchzustehen, nicht aufzugeben und sich von Rückschlägen zu erholen. Resiliente Menschen können mit hohem, langanhaltenden Stress umgehen, ohne daran zu erkranken. Das ist der beste Schutz, auch in einer schweren Krise durchzuhalten und nicht daran zugrunde zu gehen. Deshalb werden resiliente Personen seltener krank und haben eine gute mentale Gesundheit. Wir alle kennen Menschen, die Rückschlag um Rückschlag erleiden – und trotzdem immer wieder aufstehen. Wir sollten von ihnen lernen, wie wir resilienter werden können. „Sinn“ ist eine der besten Strategien dafür.

Sinn fördert die Frustrationstoleranz

Wer einen guten Grund hat, sich ins Zeug zu legen, der wird nicht beim ersten Problem sofort alles hinschmeißen und aufgeben. Menschen, die ein starkes Warum haben, lassen sich von Hindernissen und Fehlschlägen nicht entmutigen. Weil sie immer weitermachen und hartnäckig am Ball bleiben, erreichen sie am Ende ihre Ziele – während andere schon frustriert das Handtuch geworfen haben. Sinn boostet also die eigene Frustrationstoleranz und sorgt dafür, dass wir uns nicht so einfach von etwas abbringen lassen, nur weil es mal schwierig wird. Friedrich Nietzsche hat so treffend gesagt:

„Hat man sein warum? des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem wie?“ (Friedrich Nietzsche)

Was ist dein „Warum des Lebens“?

Jeder von uns hat ein individuelles, persönliches Warum. Darin unterscheiden wir uns. Aber uns verbindet auch eine Gemeinsamkeit: Für uns alle ist es essentiell, dass wir gut und schnell Kontakt zu unserem Warum herstellen können. Das nächste Mal, wenn es uns schlecht geht, kann uns dieses Warum helfen, durchzuhalten und das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Wenn wir uns mit Sinnkrisen beschäftigen, dann stellen wir das Leben mit der Frage nach dem Warum zwar zunächst infrage – aber natürlich nicht, um das Leben dann zu verneinen! Im Gegenteil ist unser Ziel dabei immer gewesen, das Leben (endlich wieder) als sinnvoll zu erleben und durch und durch zu spüren, dass unser Leben – trotz allem – lebenswert ist.

Zugegeben: Nicht alle Menschen kommen zu diesem Ergebnis, und ich möchte hier nicht behaupten, dass das Leben wirklich einen objektiven Sinn hat. Es gibt gute Gründe, das Leben als sinnlos zu betrachten; und jeder Mensch hat ein Recht auf seine eigene Interpretation. Wir bei mindyourlife sind aber zutiefst davon überzeugt, dass das Leben es wert ist, gelebt zu werden. Der „Sinn des Lebens“ liegt vielleicht nicht im Leben selbst, aber jeder einzelne kann seinem eigenen Leben einen individuellen Sinn abringen. Das ist dann nicht der „Sinn des Lebens“ allgemein, sondern vielmehr der „Sinn meines Lebens“, mein persönliches Warum des Lebens. Und nun wird auch klar, dass dieses Warum unser Leben zwar zunächst infrage stellen sollte, aber nur, um eine überzeugende Antwort zu finden. Wenn uns das gelingt, dann macht dieses Warum unser Leben nicht schwerer, sondern einfacher.

Der Weg zu deinem Warum kann vielleicht auch dein Weg aus der Midlife Crisis sein – zumindest ist es ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wie du dein Warum findest, erfährst du mit unserer kostenlosen Anleitung, die du dir gleich hier herunterladen kannst.

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