Selbstfindung ist keine einfache Sache. Sich selbst suchen – das können viele. Aber dabei auch etwas zu finden, ist ungleich schwieriger. Wer an seiner Selbsterkenntnis arbeiten möchte, stellt sich nicht selten die Frage „Wer bin ich?“ und erhält entweder gar keine Antworten – oder triviale und nichtssagende Antworten. „Ich bin Lisa“ ist keine befriedigende Antwort auf die Frage, wer ich bin.

In diese Situation gerätst du im Rahmen der Selbstfindung dann, wenn du dir nicht die richtigen Fragen stellst oder wenn du sie an den falschen Adressaten richtest. Deshalb findest du hier die vier wichtigsten Fragen, die du dir stellen musst, damit deine Selbstfindungsphase auch zu einem Ergebnis führt.

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Gute Fragen führen zu guten Antworten

Du kennst das vielleicht aus der Wissenschaft: Die meisten bahnbrechenden Erfindungen oder großartigen Innovationen sind dadurch zustande gekommen, dass ihr Entdecker oder ihre Entdeckerin sich eine ganz neue Frage gestellt hat. Diese Frage war nicht ein „genialer Einfall“ aus dem Nichts, sondern ist oft erst aus der Verwunderung darüber entstanden, dass irgendetwas nicht ganz „passte“ oder man auf den bekannten Pfaden nicht zum Ziel gelangt ist.

Auch der Schlüssel zur Selbstkenntnis lautet daher: Gute Fragen führen zu guten Antworten; schlechte Fragen entweder zu schlechten oder zu gar keinen Antworten. Wir haben deshalb für dich die vier wichtigsten guten Fragen zusammengestellt, die du dir stellen solltest, wenn du dein „Ich“ bzw. deine Identität besser kennenlernen möchtest.

Frage 1: Welche Geschichten erzählst du über dich?

Die erste Frage zur Selbstfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Identität mit den Geschichten zu tun hat, die du dir über dich selbst erzählst. Christentum, Buddhismus, Islam, Borussia Dortmund, die Apple-Community, die 68er-Bewegung: sie alle wissen, wer sie sind, was sie ausmacht, was sie zu tun haben – mit Hilfe von Geschichten.

Stell dir vor, jemand dreht einen Kurzfilm über dein Leben. Du darfst entscheiden, was darin vorkommen soll. Welche Szenen würdest du auswählen – und welche streichen? Was ist absolut essenziell, um den Zuschauern klarzumachen, wer du bist? Du kannst dir diesen Kurzfilm wie eine zügige Reise durch dein Leben vorstellen, mit Halt an den wichtigsten Stationen – quasi eine „Selbstfindungsreise“.

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Ein Kurzfilm ist nicht dein Ding? Vielleicht fällt es dir leichter, einfach drauflos zu reden. Du hast eine Minute Zeit, die Frage „Wer bin ich?“ zu beantworten. Stell dir vor du wirst auf einer Party oder auf einem Seminar zur Selbstfindung gefragt, wer du bist und musst jetzt ganz spontan antworten. Was würdest du sagen?

Oder was hältst du von dieser Variante: Stell dir vor, es ist dein 50. Geburtstag und jemand würde eine Lobrede auf dich halten. Was würde er oder sie sagen? Was zeichnet dich als Person aus? Was hat dich besonders geprägt?

Frage 2: Was ist dir wichtig – und welche Werte stecken dahinter?

Bei der zweiten Frage geht es um deine Werte. Werte sind – stark vereinfacht und so gar nicht philosophisch ausgedrückt – Dinge, Ideen oder Beziehungen, die dir wichtig sind. Deswegen kommst du deinen Werten auch am schnellsten auf die Spur, wenn du dich fragst, was dir im Leben wirklich wichtig ist.

Stell dir folgende Fragen: Was ist deine Lebensaufgabe? Oder: Welche Mission verfolgst du in deinem Leben?“ Solche Fragen stellen wir alle uns viel zu selten – dabei haben sie eine große Wirkung und helfen uns nicht nur bei der Selbstfindung, sondern auch bei der Suche nach mehr Glück und Lebensfreude. Vielleicht hast du dir solche Fragen schon mal gestellt und kannst sie auf Anhieb beantworten. Wenn nicht, hilft dir unsere Anleitung „Finde dein Warum“ vielleicht dabei, deine ganz eigene Antwort zu finden.

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Du kannst dich deinen Werten aber auch mit einem künstlichen Rückblick auf dein Leben nähern. Stellt dir vor, du blickst am Ende deines Lebens zurück: Welches Leben möchtest du dann geführt haben? Worauf wirst du stolz sein? Was wirst du bereuen? Diese Fragen sind ein Lackmus-Test für deine Selbstfindung: Was hier deutlich sichtbar wird, sind die Dinge, die dir wichtig sind. Wenn du diese Dinge tust, bist du darauf stolz. Vernachlässigst du sie, wirst du es bereuen.

Du kannst die Frage nach der Lebensaufgabe und den Rückblick auf das eigene Leben auch zusammenführen: Wie sieht dein ideales Selbst aus? Wann wärst du die beste Version von dir? Wer ist dieser Mensch, der du sein möchtest; der mit dem Rückblick auf sein Leben zufrieden ist, weil er seine eigene Lebensaufgabe oder Mission zu 100% erfüllt hat?

Frage 3: Welche Menschen haben dich geprägt?

Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass du „dich selbst“ nur ganz schwer erkennen kannst. Du kannst zur besseren Selbstkenntnis zwar Fragen über dich an dich selbst richten – aber das muss nicht heißen, dass da dann auch jemand antwortet. So manches Buch zur Selbstfindung scheitert daran, dass es zu sehr empfiehlt, in sich selbst hinein zu schauen. Dann siehst du nämlich nur einen Teil von dir, denn deine Augen sehen ja nicht sich selbst, du siehst nicht deinen Blick, du siehst dich selbst nicht als Suchenden. Genau diese Suche nach dir selbst gehört doch aber mit zu deinem Selbst.

Deshalb kann es manchmal hilfreich sein, die eigene Identität in anderen Menschen zu suchen – und zwar in denen, die dich selbst besonders stark geprägt haben. Deine Identität und deine Werte spiegeln sich in diesen Menschen – und du kannst dich dadurch selbst besser erkennen.

Das geht am einfachsten über deine Vorbilder. Wer ist dein größtes Vorbild – und warum? Deine Vorbilder sind Menschen (oder fiktive Figuren), die du für etwas bewunderst. Sie stehen für etwas, das dir wichtig ist – sonst würdest du sie ja gar nicht als Vorbild anerkennen. So wie sie wärst du selbst gern öfter! Deshalb bringen dich Vorbilder am schnellsten mit deinen Werten in Kontakt – und helfen dir so bei der Selbsterkenntnis ein großes Stück weiter.

Auch deine engsten Freunde und wichtigsten Beziehungen bieten dir die Chance, dich selbst besser kennen zu lernen. Stell dir doch mal die Frage, in welchen deiner Beziehungen und Freundschaften du ganz du selbst sein kannst, ohne dich verstellen zu müssen? Welchen Freunden kannst du alles sagen? Für wen brauchst du keine Maske? Und noch viel wichtiger: Wie bist du dann? Wie verhältst du dich, wenn du nicht darüber nachdenkst? Was tust du, wenn du einfach du selbst bist? Welcher Mensch bist du, wenn du die Maske ablegst und nicht darüber nachdenkst, wie andere dich sehen?

Die Menschen, die dich am meisten und sicher auch am stärksten geprägt haben, sind zweifellos deine Eltern. Frag dich doch zur Selbstfindung mal, in welcher Hinsicht du besonders deiner Mutter ähnelst? Und in welcher deinem Vater? Du kannst dich aber auch fragen, was dich von beiden besonders unterscheidet. In diesem Fall findest du deine Antworten auf die Frage „Wer bin ich?“ sozusagen indirekt. Oft gibt es Eigenschaften, die du an deinen Eltern bewunderst und denen du nacheiferst – aber es gibt auch Sachen, die dich stören und die du ganz bewusst in deinem Leben anders machen willst.

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Frage 4: Was unterscheidet dich von anderen; was macht dich einzigartig?

Zu guter Letzt solltest du noch den Dingen nachspüren, die sich nicht so einfach durch deine Lebensgeschichte, durch deine Werte oder deine soziale Prägung erklären lassen, die aber dennoch für deine Selbstfindung und Selbsterkenntnis wichtig sind. Wir alle haben darüber hinaus nämlich noch individuelle Ziele und Träume; ganz persönliche Talente, Stärken und Schwächen; jeweils eigene Überzeugungen und Motive. Diese Eigenschaften machen unsere Persönlichkeiten aus: Sie unterscheiden uns von unseren Mitmenschen und geben daher besonders gut darüber Aufschluss, was uns als Person besonders oder einzigartig macht. Dabei ist es übrigens völlig egal, ob diese Eigenschaften nun genetisch bedingt oder sozial erlernt sind.

Schau zunächst auf deine Stärken und Schwächen. Das kennst du vielleicht schon aus der Vorbereitung für das ein oder andere Bewerbungsgespräch. Doch nicht nur dafür, sondern auch für deine Selbstfindung sind diese beiden Punkte von großer Bedeutung. Du kannst beides auch anders formulieren: Was sind deine Talente? Worin bist du gut oder zumindest besser als in anderen Dingen? Was sind deine Schwächen und Handicaps? Worin bist du nicht gut oder schlechter als in anderen Dingen? Und wie würden deine Freunde diese beiden Fragen über dich beantworten? Frag sie doch einfach mal!

Insbesondere deine Stärken sind sehr eng mit deinen Leidenschaften verknüpft. Was hat dir als Kind Spaß gemacht? Welche Erinnerungen hast du an Momente von intensiver Lebensfreude? Und was hat dir überhaupt keinen Spaß gemacht, wo hast du dich so richtig unwohl gefühlt? Wenn du mit diesen Fragen nicht so richtig weiterkommst, kannst du es auch etwas konkreter formulieren: Was hast du als Kind gemacht, wenn du Freizeit hattest und es nichts anderes zu tun gab? Für welche Dinge kannst du heute noch Vorfreude empfinden, bei welchen Dingen kannst du richtig glücklich sein? Bei welchen Tätigkeiten kommst du in einen Flow und vergisst die Zeit?

Du kannst dich deinen Leidenschaften und Wünschen aber noch auf eine ganz andere Weise nähern. Stell dir vor, du würdest morgen 100 Millionen Euro im Lotto gewinnen. Du müsstest dir keine Gedanken mehr um Geld machen und nie wieder einer Arbeit nachgehen, die du vielleicht eigentlich gar nicht magst. Was würdest du dann tun? Wie würdest du leben?

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Selbstfindung: Eine unendliche Geschichte

Aus den Werken großer Philosophen wie Søren Kierkegaard, Jean-Paul Sartre und Martin Heidegger wissen wir, dass Selbstfindung eigentlich eine unendliche Geschichte ist. Das liegt daran, dass die Suche nach deiner Identität auf den ersten Blick ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, denn: Wer ist da überhaupt auf der Suche?

Deine Identität, das „Ich“, das du suchst, wenn du dich auf eine Selbstfindungs-Reise begibst, wenn du die Frage „Wer bin ich?“ stellst – muss dieses „Ich“ nicht eigentlich dasselbe „Ich“ sein wie das, das sich da selbst grad sucht? Geht das überhaupt? Während „ich“ suche, trage „ich“ doch meine Identität die ganze Zeit mit mir herum. Das scheint doch so zu sein wie die Brille, die du stundenlang suchst, weil du sie die ganze Zeit auf den Augen sitzen hattest und sie deshalb gar nicht finden konntest.

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Da könntest du ja fast sagen, dass du dich gar nicht finden musst, weil du nie verloren gegangen bist: Deine Identität war die ganze Zeit da, dein Selbst war so selbstverständlich, so offensichtlich, dass du es einfach nicht gesehen hast – wie die Brille auf der Nase. Ist die Suche nach deinem Selbst also von Vornherein ein Irrtum? Leider nein.

Denn wenn man genauer hinsieht, ist es noch viel komplizierter. Es gibt ja viele Theorien, vor allem aus der Soziologie und auch aus der Philosophie, die besagen, dass man vor allem das Produkt seiner Erlebnisse, seiner Umwelt, seiner Erfahrungen ist. Du handelst ja täglich in dieser Welt und übst damit Einfluss auf die Dinge aus – und die Welt natürlich auch auf dich.

Und nun ist es leider so, dass du durch deine Handlungen, also zum Beispiel durch die Suche nach dir selbst, auch auf dich selbst Einfluss ausübst. Du veränderst dich sozusagen schon in dem Moment, in dem du dich beobachtest. Eigentlich kannst du dich gar nicht beobachten, ohne dich dabei zu verändern, sei es durch dich selbst oder durch Einflüsse deiner Umwelt. Du veränderst dich jeden Tag, ständig, in jeder Minute und in jeder Sekunde.

Wie sollst du aber unter solchen Umständen deine Identität finden? Wie soll Selbsterkenntnis da überhaupt möglich sein?

Das geht nur, indem du nicht erwartest, irgendein Ding, irgendeine definitive Aussage oder einen kurzen Text darüber zu finden, wer oder was du definitiv bist. Eine solche Objektivierung oder Feststellung des Selbst kann ja allein deshalb nicht funktionieren, weil das Selbst sich niemals komplett objektivieren lässt: Wenn du über dich selbst nachdenkst, dann bist du ja nicht nur das, worauf sich dein Nachdenken bezieht; sondern du bin auch der oder die, die da nachdenkt. In dem Moment, wo dein Denken dein Selbst zu fassen bekommt, entzieht es sich schon wieder. Dein Selbst mag manchmal so flüchtig sein wie der gegenwärtige Moment – gerade hast du ihn erkannt, da ist er auch schon wieder vorüber, die Gegenwart ist mittlerweile woanders, du musst dich neu justieren.

Das heißt nicht, dass Selbstfindung von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. Aber wenn du in einem Hochgeschwindigkeitszug unterwegs bist, dann kannst du auch nicht nur ein einziges Mal aus dem Fenster gucken und weißt dann für alle Ewigkeit, wo du dich befindest.

Vielmehr musst du damit rechnen, dass Selbstfindung bedeutet, dir all diese Fragen in regelmäßigen Abständen immer wieder zu stellen. Denn Selbstfindung hat kein Ziel, an dem du dich wirklich und endgültig selbst erkannt hast. Du veränderst dich über die Zeit, und du wirst durch deine Umwelt verändert. Daher musst du in ständigem Kontakt mit deinem Selbst bleiben, das immer eine Baustelle sein wird, an der gerade gearbeitet wird.

Selbstfindung ist deshalb eher wie das Lesen einer unendlichen Geschichte, die jeden Tag durch deine Handlungen und deine Erfahrungen fortgeschrieben wird. Auch deine Suche nach dem Selbst wird irgendwann ein Teil dieses Selbst sein – denn du bist dann jemand, der sich für sein Selbst interessiert, der auf der Suche ist, der sich gewisse Fragen stellt. Und das ist dann wiederum bereits Teil deiner Identität.

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Die abenteuerlichste Reise führt in die Tiefen deines eigenen Selbst

Beunruhigt dich dieser Gedanke? Vielleicht kannst du es auch positiv zu sehen: Es gibt immer noch etwas Neues zu entdecken. Du kannst diese Reise der Selbstfindung vielleicht als Abenteuer betrachten. Wer weiß, was du in 3 Monaten noch über dich herausfinden wirst?

Wenn du dich in die Tiefen deines Selbst vorwagen willst und dir dafür kein Weg zu weit ist, dann passt unser Online-Videokurs „Wer bin ich?“ sehr gut zu dir. Dieser Kurs hilft dir dabei, dir die richtigen Fragen auf deiner Identitätssuche zu stellen – und jeden Tag einen neuen Zugang zu deinem Selbst zu finden. Melde dich gleich an und mache damit den ersten Schritt auf einer spannenden Reise. Erzähl uns von deinen Abenteuern und Antworten – wir sind gespannt!

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