Verbale und nonverbale Kommunikation unterscheiden sich wie folgt:
Verbal ist jener Teil einer Kommunikation, der über gesprochene Worte übermittelt wird (von lateinisch „verbum“ = Wort). Nonverbal ist hingegen der Teil der Kommunikation, der nicht über gesprochene Worte, sondern primär über Körpersprache übermittelt wird. Kommunikation ist also ein komplexes Geschehen, das auf vielen Ebenen gleichzeitig stattfindet. Was genau eine Person sagt, ist eben nur ein Teil von dem, was bei der anderen Person ankommt.

Unterschied zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation
Die klassische Unterscheidung zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation kann man auf die Faustregel „Sprache vs. Körpersprache“ bringen. Für viele Zwecke ist diese Unterscheidung ausreichend.
Für Profis kann es helfen, noch genauer zu differenzieren. Denn es gibt z.B. noch eine weitere Komponente der Kommunikation, die zwar mit den gesprochenen Wörtern zu tun hat, aber nicht die Wörter selbst betrifft.
Was ist paraverbale Kommunikation?
Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was ich sage („Inhalt“ der Wörter), und der Art und Weise, wie ich es sage („Tonfall“) – das nennt man den paraverbalen Anteil einer Kommunikation (von altgriechisch „para“ = neben, bei).
Verbal = was ich sage
Paraverbal = wie ich es sage
Die Unterteilung von Kommunikation in einen verbalen, nonverbalen und paraverbalen Anteil ist recht geläufig. Für die allermeisten Zwecke ist dies ausreichend. Manchmal kann es jedoch hilfreich sein, sogar noch eine vierte Komponente der Kommunikation zu berücksichtigen, um die Perspektive noch einmal zu erweitern.
Extraverbale Kommunikation
Wenn ich als Chefin eines Unternehmens z.B. um eine Fachkraft werbe und sie im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs davon überzeugen möchte, unbedingt in meiner Firma zu arbeiten, dann kann ich z.B. versuchen, auf verbaler Ebene Wertschätzung und Qualität zu kommunizieren (z.B. indem ich sage, dass ich mich freue, dass der Bewerber da ist, oder dadurch, dass ich über die vielen Erfolge des Unternehmens spreche). Ich muss dies, damit es glaubhaft ist, mit einer selbstbewussten, vielleicht passionierten Stimme sagen (paraverbal), und mit einer unterstreichenden Körpersprache (nonverbal).
Es gibt aber noch eine vierte Dimension, in der ich Wertschätzung und Qualität kommunizieren kann: Ich könnte das Bewerbungsgespräch im schönsten Meeting-Raum des Unternehmens führen, wo man aus dem Fenster über die Stadt blicken kann, auf hochwertigen Stühlen sitzt, die beste Kaffeemaschine im ganzen Haus hat – kurz: wo der ganze Ort und all seine Objekte „Qualität“ kommuniziert. Diesen Eindruck könnte ich durch eigene Kleidung und mein äußeres Erscheinungsbild oder auch unterstreichen. Wenn ich dann auch noch pünktlich bin und der Bewerber nicht eine einzige Minute auf unser Gespräch warten muss, dann kommuniziert all das Wertschätzung und Qualität.
Die Frage ist nun, auf welcher Ebene wird das kommuniziert? Streng genommen ist dies weder verbal noch nonverbal, und auch nicht paraverbal. Daher kann man hier eine vierte Komponente einführen, die man extraverbale Kommunikation nennt, also etwas, was außerhalb der Wörter (von lateinisch „extra“ = außerhalb) transportiert wird. Tritt hier eine Inkongruenz auf, kann Kommunikation nicht gelingen. Wenn ich auf verbaler Ebene die ganze Zeit von Wertschätzung rede, aber der Bewerber 1 Stunde auf mich warten muss und dann nicht mal einen Kaffee angeboten bekommt, und ich womöglich noch eine Sonnenbrille während des Gesprächs aufhabe – dann kommuniziert das auf extraverbaler Ebene eben mangelnde Wertschätzung, und die Fachkraft wird sich woanders einen Job suchen.

Die 4 Komponenten der Kommunikation
Exkurs: 93% der Kommunikation ist nonverbal? – Warum das Unsinn ist
Man hört immer mal wieder, dass 93% der Kommunikation nonverbal sei und daher die verbale Kommunikation keinen großen Beitrag in der Wirkung leiste. Diese Behauptung basiert für mich auf einem groben Missverständnis der diesbezüglichen Studien von Albert Mehrabian.
Es ist also keineswegs „wissenschaftlich erwiesen“, wie hoch der Anteil der nonverbalen Kommunikation ist. Vielmehr ist davon auszugehen, dass der nonverbale Anteil je nach Situation schwankt (bei einer Nachrichtensendung ist er niedriger als bei einem gemeinsamen Tanz). In den allermeisten Situationen wird der verbale Anteil eine essenzielle Rolle spielen: das, was jeweils gesagt wird, kann man selten vernachlässigen.
Fazit: nonverbale und verbale Kommunikation müssen zusammenpassen
Wenn beide Komponenten zueinander passen, also einen stimmigen Gesamteindruck geben, dann spricht man von „kongruenter“ Kommunikation.
Wenn hingegen eine Person mit Worten etwas sagt (z.B. „ich freue mich“), was ihre Körpersprache nicht widerspiegelt (z.B. ausdrucksloses Gesicht, keine Falten neben den Augen, keine Nasolabialfalten, Mundwinkel nach unten gezogen, etc.), dann ergibt dies einen unstimmigen Gesamteindruck – die einzelnen Teile der Kommunikation passen nicht zusammen –, was man wiederum „inkongruente“ Kommunikation nennt.
Daher ist es wichtig, dass verbale und nonverbale Kommunikation zueinander passen und sich in ihrer Wirkung verstärken. Man kann das eine nicht zugunsten des anderen vernachlässigen. Gelingende Kommunikation bedeutet immer, sowohl auf der verbalen als auch auf den nonverbalen Ebene überzeugende und zueinander passende Botschaften zu senden.
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Im Coaching lernst du, deine kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern – für gelingende Gespräche und mehr Selbstsicherheit im Alltag. Wir können ein kostenloses Kennenlernen vereinbaren und über dein Anliegen sprechen.
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