Kommunikation bezeichnet den Austausch von Informationen. Zwischenmenschliche Kommunikation wird definiert als ein wechselseitiger Prozess, bei dem zwei oder mehr Teilnehmer:innen einander etwas mitteilen (lateinisch „communicatio“ = Mitteilung).
Die Inhalte der Mitteilung können sehr vielschichtig sein (z.B. explizit oder implizit), werden mit unterschiedlichen Mitteln übertragen (z.B. verbal oder nonverbal) und werden auf unterschiedlichen Ebenen gesendet (z.B. Sachebene oder Beziehungsebene).
Die Bedeutung von Kommunikation
Kommunikation ist ein zutiefst menschliches Phänomen: „Dass wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen“, sagt der Philosoph Karl Jaspers.
Deshalb ist Kommunikation eine Schlüsselkompetenz für alle, die beruflich viel mit Menschen zusammenarbeiten. Wer erfolgreich kommuniziert, hat es einfacher im Team, einfacher mit der Chefin und einfacher mit Kunden. Kommunikation ist essenziell für Führung, Motivation, Verkauf, Marketing und Kundenservice.
Einer der wichtigsten Kommunikationsforscher der Geschichte, Friedemann Schulz von Thun, hat in seinem Kommunikationsmodell die Grundlagen der Kommunikation erforscht und viele entscheidende Konzepte entwickelt und weiterentwickelt (vgl. sein Hauptwerk „Miteinander reden“.)
Die Struktur von Kommunikation

Senden und empfangen: Codierung / Decodierung
Im Gegensatz zu physikalischen Fakten kann Kommunikation mehrdeutig sein. Die Schwierigkeit beim Kommunizieren liegt darin, dass wir vielleicht wissen mögen, was wir selbst fühlen und denken. Aber wenn wir es nun ausdrücken möchten, müssen wir es in Sprache packen. Das nennt man Codierung. Dabei bringt sich die sendende Person notwendigerweise als Gesamtperson mit ein. Die gesendete Nachricht ist also zu einem gewissen Teil ein Machwerk der sendenden Person.
Die andere Person muss auf ihrer Seite dann diese codierte Nachricht wieder entschlüsseln, was Decodierung genannt wird. In die Decodierung der Nachricht bringt die empfangende Person notwendigerweise sich selbst ein – und damit immer „mehr“ als die sendende Person in die Nachricht hineingelegt hat. Die ankommende Nachricht ist zu einem gewissen Teil ein Machwerk der empfangenden Person. Dadurch entsteht eine potenzielle Differenz zwischen dem ursprünglich Gemeinten und dem anschließend Verstandenen – die Grundlage für das, was man ein Missverständnis nennt. Die Frage, wer bei einem Missverständnis „Recht hat“, ist eine unentscheidbare Frage, die darüber hinaus in der Praxis auch nicht weiterhilft. Es stimmt eben beides: Die sendende Person hat es so gemeint – und die empfangende Person hat es anders verstanden.
Meta-Ebene und Qualifizierung einer Botschaft
Eine sendende Person kommuniziert immer auf (mindestens) zwei Ebenen gleichzeitig: Auf der Mitteilungsebene sendet sie eine Botschaft, und auf einer übergeordneten Meta-Ebene schickt sie Hinweise darüber, wie diese Botschaft zu verstehen ist.
Erst durch die Unterscheidung dieser Ebenen ist so etwas wie Ironie, Sarkasmus oder Witze überhaupt möglich.
Wie kann die sendende Person eine Botschaft qualifizieren?

Konsequenzen für die empfangende Person: Zwickmühle
Nicht alle Botschaften werden so qualifiziert, dass sie eindeutig zu verstehen sind, wie z.B. bei besonders überzeichneter Ironie schnell klar wird, dass die Aussage auf der Sachebene nicht ernst gemeint ist.
Manchmal senden Menschen Botschaften, die auch bei genauerem Hinhören noch ambivalent sind. Das kann daran liegen, dass ein Mensch sich dieser Ambivalenz selbst gar nicht bewusst ist (weil er selbst noch unentschieden ist, was er von einer Sache halten soll). Die Ambivalenz kann aber auch ganz gezielt eingesetzt werden, um Menschen zu beeinflussen.
In der systemischen Therapie ist eine solche Botschaft als Doppelbindung (double-bind) bekannt. Wenn eine Mutter z.B. ihrer Tochter sagt: „Geh ruhig nach Berlin zum Studieren, ich komme hier schon irgendwie alleine klar“, dann kann das auf der Sachebene durchaus ernst gemeint sein und die Botschaft lautet „Du darfst dein eigenes Leben führen!“ – allerdings kommuniziert der Tonfall und die Körpersprache der Mutter vielleicht eine entgegengesetzte Botschaft: „Lass mich nicht allein!“ Manchmal werden solche Doppelbindungen auch ganz bewusst eingesetzt, um einen Menschen dazu zu bewegen, etwas zu tun, was er nicht getan hätte, wenn ich ihn „auf direktem Weg“ darum gebeten hätte.
Der Vorteil von inkongruenten Nachrichten liegt darin, dass sich die sendende Person nicht eindeutig festlegen muss und sich immer einen Ausweg offenhält. Zur Not kann man sich darauf berufen, dass man ja z.B. auf der expliziten Sachebene „ausdrücklich etwas anderes gesagt habe“.

Was ist Metakommunikation?
Metakommunikation bezeichnet eine Kommunikation über die Kommunikation, als das Sprechen darüber, wie man miteinander spricht, wie die gesendeten Botschaften gemeint, die empfangenen Botschaften verstanden werden und wie die Reaktionen darauf entstehen und zu verstehen sind. In der Kommunikationspsychologie gibt es wohl kaum ein Mittel zur Behebung von Kommunikationsstörungen, das so hoch angesehen ist wie die Metakommunikation. Gute Metakommunikation erfordert eine genaue Selbstwahrnehmung und den Mut zur Selbstoffenbarung. Es besteht allerdings die Gefahr, dass man hier die ursprünglichen Störungen reproduziert, sodass es hilfreich sein kann, sich in der Metakommunikation durch eine professionell ausgebildete dritte Person unterstützen zu lassen.
Metakommunikation sollte sich nicht mit der Frage beschäftigen, wer bei einem Konflikt angefangen hat, wer Schuld trägt oder wer Recht hat, sondern damit, wie man das gemeinsame „Spiel“ besser spielen kann, was man gemeinsam tun kann, um aus diesem Spiel auszusteigen.
Ein Grundgedanke: Beeinflussung verhindert Begegnung
Wer sich mit Kommunikation beschäftigt, wird auch auf Tipps stoßen, wie man andere Menschen beeinflussen kann, mit mehr oder weniger manipulativen Strategien, damit sie endlich das machen, was ich will. Sie werden z.B. häufig in der Werbung, bei Verhandlungen oder beim Dating eingesetzt.
So hilfreich all diese Techniken sind – es geht auch eine große Gefahr von ihnen aus. Wer Menschen zu etwas bringt, das sie ohne die Beeinflussung nicht getan hätten, der hat sie manipuliert. Und damit gezeigt, dass er wenig Respekt vor der Selbstbestimmung und Individualität dieser Person hatte. Das kann im Verkauf durchaus Sinn machen – und vielleicht auch, wenn es um Anti-Raucher-Kampagnen geht.
Aber sobald ich Menschen derart instrumentalisiere, verhindere ich, wirklich mit Menschen in Kontakt zu kommen und Empathie aufzubauen. Der Wunsch, die andere Person zu verändern, ist von vorneherein eine Absage an die Beziehung, eine Absage an die Individualität des anderen. Tiefgehende Beziehungen entstehen nur dort, wo Menschen das Gefühl haben, dass sie so akzeptiert werden, wie sie sind. Wenn sie es mit einem ehrlichen und aufrichtigen Gegenüber zu tun haben, der keine falschen Absichten hat. Genau dann findet ein ehrlicher, offener Austausch statt. Dann kommt es zu echten Begegnungen.
Wenn wir andere Menschen hingegen manipulieren und an ihnen herumwerkeln, dann erhalten wir genau das: Einen dressierten Affen, der so berechenbar ist wie ein Automat. Das hilft vielleicht, wenn die Person meine Anweisungen befolgen soll. Aber es bringt mir nichts, wenn ich wirklich tiefgehende menschliche Beziehungen suche.
Denn wir wünschen uns ja nicht eine erzwungene Liebe von unserem Partner, sondern eine aufrichtige Liebe – und die gibt es nur freiwillig. Erzwungene Liebe kann man kaufen – oft mit Geld, manchmal auch mit anderen Druckmitteln. Das führt dann vielleicht auch zu einer gut inszenierten Illusion von Liebe. Die Aufrichtigkeit und Freiwilligkeit hingegen, die wir uns tief im Herzen wünschen, lässt sich nicht erzwingen – auch nicht mit den besten Einfluss-Strategien der Welt.
Kommunikationsverständnis
Mögliche Ziele von Kommunikation
Je nachdem, mit welcher Absicht kommuniziert wird, sollen durch Kommunikation ganz unterschiedliche Ziele realisiert werden. Während bei einer Nachrichtensendung vor allem das Ziel der Informierung im Vordergrund steht, geht es in der Werbung letztlich um eine gezielte Beeinflussung. Bei Kindern wird Kommunikation häufig genutzt, um Anerkennung und Verachtung zu übermitteln: Wer ist Teil unserer Clique, und wen grenzen wir aus? Und nicht nur in Liebesbeziehungen wird Kommunikation häufig genutzt, um Menschen gezielt zu verletzen, oder das Leid verletzter Menschen zu lindern.
Was ist Kommunikation? Das bestimmen wir selbst!
Kommunikation macht uns zu Menschen. Das eigene Kommunikationsverständnis ist Ausdruck meines je eigenen Menschenbildes. Und zu welchem Ziel wir Kommunikation einsetzen, bestimmt die Qualität unserer menschlichen Beziehungen.
Was Kommunikation also für mich selbst ist, hängt von meinen grundsätzlichen Entscheidungen ab, wie ich meine Mitmenschen sehen will, und wie ich mit ihnen umgehen möchte.
Lust auf Coaching?
Im Coaching lernst du, deine kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern – für gelingende Gespräche und mehr Selbstsicherheit im Alltag. Wir können ein kostenloses Kennenlernen vereinbaren und über dein Anliegen sprechen.
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