Gelassenheit alleine mag noch nicht glücklich machen. Aber zumindest schützt Gelassenheit gut vor dem Unglücklichsein, vor Zukunftsängsten und Sorgen. Das macht zumindest einigermaßen zufrieden.

Außerdem lässt sich Gelassenheit in jeder Lebenssituation einsetzen und ist quasi ein Multitalent, eine essentielle Lebenskompetenz. Die Kunst der Gelassenheit sollte zum Standard-Repertoire deiner „Life Skills“ gehören.

Nicht jeder muss ein alter, weiser Mensch werden, um gelassener zu werden. Wer beständig an sich selbst und der eigenen Persönlichkeitsentwicklung arbeitet, kann es gar nicht vermeiden, immer gelassener zu werden.

gelassenheit

Gelassenheit-Trick #1: Zeit

Wenn wir uns in einer belastenden Situation befinden, dann dreht sich in unserem Kopf meist ein negatives Gedankenkarussell. Unser Gehirn entwirft Worst-Case-Szenarien und spekuliert, welche negativen Konsequenzen sich aus der aktuellen Situation ergeben könnten. Oft befürchten wir das Schlimmste – und diese Zukunftsängste machen und die Gegenwart zur Hölle. Was kannst du in einer solchen Situation tun, um mehr Gelassenheit zu entwickeln?

Die Antwort hat mit dem Thema „Zeit“ zu tun. Bekanntlich scheint die Zeit Menschen gelassener zu machen – einem 90-Jährigen schreibt man oft Weisheit, Ruhe und Gelassenheit zu; einem 30-Jährigen wahrscheinlich nicht. Wie kommt das eigentlich? Warum gelten alte Menschen als gelassener? Das liegt daran, dass sie schon genug erlebt haben, um einzusehen: Die Zukunft ist meist nur halb so schlimm, wie erwartet. Rückblickend war alles nur halb so schlimm wie gedacht. Wer 60 Jahre solcher Erfahrungen auf dem Buckel hat, dem fällt auf: Die meisten Sachen sind egal, sie haben keine negativen Konsequenzen, das meiste führt zu nichts.

Du kannst diese Weisheit eines alten Menschen „simulieren“, indem du in einer belastenden Situation deine zeitliche Perspektive veränderst.

Erstens kannst du in deiner Vorstellung einfach 5 Jahre in die Zukunft gehen und dich dann fragen: Wird die aktuelle Situation mein Leben in 5 Jahren nachhaltig verändert haben? Werde ich mich daran überhaupt noch erinnern können? Welche bleibenden Schäden wird die Situation hinterlassen haben?

Zweitens kannst du dir zur Beantwortung dieser Fragen ein paar empirische Belege aus deiner Vergangenheit suchen, indem du dich fragst: Hatte ich eine ähnliche Situation in meinem Leben schon mal? Welche Auswirkungen hatte das damals? Hat das mein Leben nachhaltig in eine andere Richtung gelenkt? Leide ich immer noch unter dem Schaden, der aus dieser Situation entstanden ist? Oft ist die Antwort: Ich war schon oft in solchen Situationen, und jedes Mal hatte ich Zukunftsängste und schlimme Befürchtungen; aber wenn ich ehrlich bin, sind diese Szenarien niemals eingetreten.

Der römische Philosoph Seneca bringt dieses Phänomen auf den Punkt:

„Wir leiden viel mehr in unserer Vorstellung als in der Realität.“ (Seneca)

Das ist tatsächlich eine äußerst präzise Beobachtung: In der Regel leiden wir nicht an gegenwärtigen Dingen, sondern nur in der Antizipation der Zukunft. In der Gegenwart haben wir hingegen meistens gar keinen Grund, zu leiden. Und die Zukunft wird meistens nicht so schlimm, dass wir wirklich leiden müssen. Die einzige Option, wie wir richtig oft leiden können, ist unsere Imagination: Hier können wir uns die schlimmste Zukunft ausmalen, die aber fast nie zur Realität wird. Seneca bringt das wie folgt auf den Punkt:

„Ein Mensch, der leidet, bevor es nötig ist, leidet in seinem Leben mehr, als nötig ist.“ (Seneca)

Wenn du das nächste Mal nach Gelassenheit suchst, bleib ruhig und mach dir klar: 99% der Dinge, die in deinem Leben passieren, machen keinen Unterschied. Sie haben praktisch keine Konsequenzen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das auch in diesem Fall so ist.

Mark Twain hat so schön in Worte gefasst, wie man sich fühlen muss, wenn man sein ganzes Leben „fiktives“ Leiden erzeugt hat:

“Ich bin ein alter Mann und habe schon alle Probleme gehabt – aber die meisten davon haben sich nie ereignet.“ (Mark Twain zugeschrieben)

Gelassenheit-Trick #2: Pragmatismus

Lösungsorientierung: Veränderbar oder nicht? Dann verändern oder nicht damit kämpfen. Kämpfe keine Kämpfe, die du nicht gewinnen kannst. Gelassenheit kann auch heißen, hinzunehmen, was man nicht verändern kann, ohne sich daran aufzureiben und unglücklich zu werden.

In jeder noch so schlimmen Situation gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du kannst etwas tun, um die Situation zu verändern – oder du kannst gar nichts tun und die Situation wird sich nicht verändern, auch wenn du dich auf den Kopf stellst.

Wenn du deine Situation verändern kannst, dann brauchst du dir keine Gedanken zu machen, dann kannst du dich ja jederzeit selbst aus dieser Lage befreien. Das führt zu Gelassenheit.

Wenn du deine Situation aber nicht verändern kannst und das Problem grundsätzlich nicht gelöst werden kann, dann musst du dir ebenfalls keine Sorgen machen, denn dann kommt es sowieso, wie es kommt – unabhängig davon, was du tust. Du kannst dir ein Bein ausreißen in dem Versuch, trotzdem etwas zu verändern; oder du kannst dich einfach auf die faule Haut legen – beides wird keinerlei Einfluss auf den weiteren Verlauf der Dinge haben. Deswegen brauchst du dir keine weiteren Gedanken machen: Natürlich ist es schlimm, aber es macht keinen Sinn, sich damit aufzuhalten, weil du sowieso nichts tun kannst. Kämpfe also hier keinen Kampf, den du sowieso nicht gewinnen kannst. Halte dich nicht lange mit dem Problem auf, hadere nicht damit, verliere keine Gedanken darüber, suche nicht nach Lösungen – es macht sowieso keinen Unterschied. Auch das kann zu Gelassenheit führen.

Es ist nur pragmatisch, jene Probleme zu lösen, die du lösen kannst; und jene Probleme seinzulassen, die sich sowieso nicht lösen lassen. In keinem der beiden Fälle solltest du leiden: Im ersten Fall solltest du lieber etwas für die Lösung tun, als dich zu lange mit dem Problem aufzuhalten; und im zweiten Fall solltest du dich überhaupt nicht mehr dem Problem beschäftigen – es bringt ja eh nichts.

Gelassenheit-Trick #3: Du bist geboren worden

Du ärgerst dich manchmal, dass du so ein schweres Leben hast? Dass du manchmal echt Pech hast? Dass es das Schicksal nicht gut mit dir meint?

Klar, wir alle haben Pech, wir alle haben es schwer, und die meisten von uns haben immer noch nicht im Lotto gewonnen. Aber: Du hast den größten Lottogewinn aller Zeiten bereits abgeräumt: Du bist geboren worden! Hätten deine Eltern auch nur 1 Minute früher Sex gehabt, wärst du heute nicht da. Hätte dein Vater an der Ampel nicht auf grün gewartet, hätte er niemals deine Mutter kennengelernt. Wären die Kondome damals im Automaten nicht ausverkauft gewesen, wärst du neben vielen anderen Spermien in einem Latexbehälter geendet, ohne jemals als Mensch das Licht der Welt zu erblicken.

Von der Wahrscheinlichkeit her grenzt es an ein Wunder, dass du überhaupt lebst, dass du geboren wurdest. Manche Leute schätzen diese Wahrscheinlichkeit auf 1 zu 400 Billionen (400.000.000.000.000), andere halten sie für noch geringer: 1 zu einer Zahl mit knapp 3.000.000 Nullen (versuche diese Zahl mit drei Millionen Nullen mal auf ein Blatt Papier zu schreiben!). Wie auch immer die genaue Zahl lautet: Dass du überhaupt hier bist und lebst, ist bereits der größte Lottogewinn aller Zeiten.

Es ist deutlich wahrscheinlicher, dass du in deinem Leben gleich dreimal vom Blitz getroffen wirst. Kennst du jemanden, der schon dreimal vom Blitz getroffen wurde? Nein? Aber du kennst jemanden, der etwas viel unwahrscheinlicheres geschafft hat: Dich! Du hast das Licht der Welt erblickt.

Deshalb: Du hast bereits gewonnen. Du hast bereits alles erreicht. Dein Leben ist keine Pflicht; es ist Kür. Dein Leben ist keine Aufführung, sondern die Zugabe. Von der Wahrscheinlichkeit her bist du bereits im Himmel, bist du schon im Paradies, vielleicht hast du es nur noch nicht gemerkt.

Maybe we’re dead
Maybe it’s paradise
Maybe we’re safe
And just haven’t realised

(aus dem Song „The Loop“ von Deptford Goth)

Wenn du das Schwierigste also schon geschafft hast, wenn du dich gegen alle Widerstände durchgesetzt hast und zum Leben erwacht bist: Was willst du jetzt mit deinem Leben tun? Wie soll nun deine Zugabe aussehen? Warum bist du auf der Welt? Um das herauszufinden, lad dir unsere kostenlose PDF-Anleitung herunter und Finde dein Warum.

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